Christina Völker, Bernd Müller-Pflug
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1. 2. 2015 bis 26 .4. 2015

Sonntag 26.4.2015 ab 15 Uhr: Finnissage

Ausstellungseröffnung: So. 1. 2. 2015 um 15 Uhr
Begrüßung: Anne Teumer
Einführung: Dr. Rainer Beßling

Neuer Worpsweder Kunstverein
NWWK c/o Village Worpswede, Bergstraße 22, 27726 Worpswede

Geöffnet tgl. 10 - 20 Uhr

 

Christina Völker

Ebenso wie in den gegenständlichen Arbeiten der Künstlerin zeigt sich auch in den abstrakten Werken eine eruptive, rauschhafte Malweise. Schicht um Schicht wachsen vitale, pulsierende Flächen zu Farbschluchten zusammen, die den Betrachter anlocken und betören.

Aber da suppt schmutzige Erdpech über sauberes Blau, das ein feucht schimmerndes, mooriges Geäst bildet. Es dichtet die leuchtenden Flächen gegen uns ab.

Das Spiel mit Gegensätzlichem ist augenfällig bei Christina Völker: einerseits begrüßt sie den malerischen Zufall, dann beherrscht sie ihn wieder mit geplanter Setzung. Der Expression wird derselbe Stellenwert beigemessen wie der strukturierten Ordnung.

Der Reiz, innere Überlagerungen von Nachbildern, Erinnerungen, Eindrücken, vorbeifliegenden Momenten im Autofenster und Farben der Kindheit in assoziativer Weise sichtbar zu machen, ist hier ebenso Malantrieb wie das fotografische Abbild der Gegenwart.

► www.christina-voelker.de

Quelle: Anja Schanz Rede zur Ausstellung „fährtenbuch“ 2014 in Fischerhude.

 

Bernd Müller-Pflug

Die hinter Glas gemalten Bilder von Bernd Müller-Pflug bieten eine multiperspektivische Sichtweise auf Bildkonstrukte an, die nicht nur seitenverkehrt, sondern gewissermaßen „rückwärts“ entstanden sind. Die zuerst gemalte Farbschicht ist die sichtbarste, während die letzte Malschicht am geringsten in Erscheinung tritt.

Die Verwirrung, die dem Entstehungsprozess eigen ist, ist Methode und Ergebnis zugleich und setzt sich auch beim Betrachten der Bilder fort.

Die vielschichtig transparent überlagerten Farbflächen und Linienverläufe formieren sich zu verwirrenden architektonischen Gebilden, deren eindeutige Zuordnung als Innen- oder Außenraum zu verschwimmen beginnt. Linien und Flächen scheinen sich auf verschiedenen Bildebenen gleichzeitig zu befinden und führen den Blick in die Orientierungslosigkeit. Architektonischen Grundmuster, Lage- und Grundrisspläne fluktuieren zwischen Fläche und Raum und führen manchmal ins Bodenlose.

In einer anderen Werkgruppe werden organische sowie geometrische Formstrukturen so miteinander gekreuzt, dass die eindeutige Lesbarkeit unterlaufen wird. Auch hier spielt die verwirrende Durchdringung von räumlich, perspektivischen Konstrukten eine wichtige Rolle, die keiner realistischen Logik folgt, sondern den Blick in widersprüchliche, utopische (Raum-)Zusammenhänge (ver)führt.

► www.moeller-pflug.de